„Der ländliche Raum ist der Motor der Energiewende.“

04.10.2019

„Der Ländliche Raum ist der Motor der Energiewende“, mit diesen Worten begrüßte die Vorsitzende des KPV Kreisverbandes Schleswig-Flensburg, Petra Nicolaisen, die Besucher der Veranstaltung „Kommune autark“, zu der zahlreiche Kommunalpolitiker aus allen politischen Ebenen gekommen waren. Ziel der Diskussionsveranstaltung war es aufzuzeigen, was es für Möglichkeiten für Kommunen gibt, sich unabhängig und klimaneutral selbst mit Energie und Infrastruktur zu versorgen.
Der erste Referent war Lars Fischer, der Geschäftsführer der Amtswerke Eggebek. Er stellte seine Firma vor, deren Ziel es ist, das Amt Eggebek zu einer „Smart Region“ zu machen. Danach wird zunächst jeder Haushalt im ganzen Amt Eggebek mit einem Glasfaseranschluss versorgt. In einem zweiten Schritt ist dann ein Energiespeicher in Form von einem Thermalspeicher aus Lavagestein geplant, der Eggebek und Langstedt mit Energie versorgen soll. „Der Breitbandausbau im Amt Eggebek wird nur mit regionalen Firmen realisiert. Alle örtlichen Elektriker sind dabei.“, hob Fischer hervor.
Johann Olsen, der Geschäftsführer der Firma IO-Dynamics, machte deutlich, dass Schleswig-Holstein eine riesen Chance habe, da hier viel Strom selbst produziert werde. IO-Dynamics entwickelt ein System dafür, wie man die Kosten für eine ganze Flotte aus Elektrofahrzeugen deutlich reduzieren kann.
Dritter im Bunde der Referenten war Christoph Thomsen, der Geschäftsführer des Vereins „Boben Op“, Initiator der immer häufiger aufgestellten Mitfahrbänke. Neuestes Projekt des Vereins ist die Begeisterung von Landwirten für mehr Humusaufbau, da Humus ein wertvoller CO²-Speicher ist. Dieses Projekt, dessen Idee aus Österreich stammt, ist einzigartig in Schleswig-Holstein. Darüber hinaus soll, mit dem Ziel 130 Personen günstig zu sauberem Strom kommen zu lassen, ein Strompool gegründet und die Gemeinden im Amt Hürup mit Nahwärme aus eigener Produktion versorgt werden, unter dem Motto „Unser Dorf, unsere Wärme“.

Zum Abschluss der Veranstaltung hob der CDU-Kreisvorsitzende Johannes Callsen hervor, dass der Klimawandel alle Ebenen: Bund, Land und Kommune angeht. „Es ist toll, dass wir auch hier in der Region so viele innovative Unternehmen und Vereine haben, die sich kreativ mit diesem Thema befassen“, freute sich Callsen.