Er wolle die Mitglieder zu Botschaftern machen: „Gehen Sie nach heute Abend ran an die Leute und sprechen Sie sie über den Gartenzaun an! Sagen Sie ihnen, dass die CDU die Partei ist, die mehr für die Sicherheit tut; dass wir für Klimaschutz stehen, aber dabei die Partei sind, die Arbeit schafft und nicht unseren Wohlstand vernichtet!“
Niclas Herbst hatte seinen Auftritt vor der CDU-Schleswig-Flensburg zunächst spannend gemacht. Als Spitzenkandidat der CDU Schleswig-Holstein zur Europawahl ließ ihn ein Termin mit dem Ministerpräsidenten, der auch noch geplatzt war, etwas verspätet im Schleswiger Hohenzollern erscheinen. Dafür belohnte der Europaabgeordnete die rund 130 Mitglieder des CDU-Parteitages mit einem eindringlichen Plädoyer zur Bedeutung Europas: „Wir müssen uns klarmachen, dass wir als Europäer gemeinsam für unsere Sicherheit sorgen müssen. Das heißt, dass wir einen einheitlichen Rüstungsmarkt brauchen, weg von Kleinteiligkeit und nationalen Befindlichkeiten. Die Zeitenwende muss in den Köpfen ankommen! Denn wir haben viel zu verteidigen!“
Zuvor hatte sich der Parteitag mit Berichten befasst. So bilanzierte die Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen Fortschritte auf mehreren Ebenen: Mitglieder der Jungen Union (JU) hätten durch ihr Engagement für frischen Wind in Vorstand und Partei gesorgt. Der Ladies Talk mit Spitzenvertreterinnen aus Politik und Gesellschaft sei auch auf großes Interesse bei Frauen gestoßen, die nicht der CDU angehören. Viel verspreche sie sich auch von einem neuen digitalen Format. Einmal im Monat werden Bürgermeister und kommunale Vertreter künftig Thomas Jepsen, dem innenpolitischen Vertreter des Landes, und ihr, zuständig auf Bundesebene, mitteilen können, „wo ihnen der Schuh drückt.“
Thomas Detlefsen berichtete als deren Vorsitzender aus der Arbeit der Kreistagsfraktion. Der Neubau der Sporthalle am BBZ sei auf den Weg gebracht worden und werde noch diese Legislaturperiode fertig. Der Katastrophenschutz müsse – das hätten die Erfahrungen aus der Ostseeflut gezeigt – zukunftsfähig aufgestellt werden. Obwohl es schwergefallen sei, habe man deshalb zwei neue Stellen in den Haushalt eingestellt. „Die Herausforderungen der Klimaanpassung sind da. Da muss man vorher handeln“, so Detlefsen. Vor dem Hintergrund, dass sich 3.500 Flüchtlinge im Kreis aufhielten, dankte er den Gemeinden und Bürgern vor Ort, dass sie die damit verbundenen Herausforderungen im partnerschaftlichen Miteinander lösen würden.
Durch die Finanzen führte Vorstandsmitglied Kerstin Schröder. Der Rückgang der Mitglieder, insbesondere durch Sterbefälle, aber auch allgemeine Verteuerungen mache eine Erhöhung der Beiträge um einen Euro erforderlich, um den Kreisverband zukunftssicher aufzustellen. Die Mitglieder billigten die Erhöhung mit einer Gegenstimme und fünf Enthaltungen. Auch eine Anpassung der CDU-Kreissatzung an die Landessatzung wurde bei einigen Enthaltungen angenommen. Zum Abschluss verabschiedeten die Mitglieder zwei Anträge der JU zur Stärkung der Finanzautonomie der Kommunen und zur Stärkung der Altersvorsorge über den Kapitalmarkt. Beide Anträge werden jetzt auf Landesebene weiter behandelt.
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